Wer zeigt Demut in der Wirtschaft?

Wie wir wissen geht es bei Demut in der Führung um folgende Elemente: Die eigenen Stärken/Schwächen kennen und zeigen, wenn es für das größere Ganze sinnvoll ist; andere anerkennen; immer lernbereit und offen sein; und verstehen, dass wir nur ein kleinerer Teil eines größeren Ganzen sind.
Schauen wir uns an, wie Satya Nadella, CEO von Microsoft mit 163.000 Mitarbeitern dabei abschneidet.

Schwächen zeigen/Fehler zugeben

Auf einer Konferenz gab er eine unbefriedigende Antwort, als er nach dem Lohngefälle bei Frauen gefragt wurde. In den sozialen Medien und in der Presse gab es negative Reaktionen.

"Ein paar Stunden später schickte ich eine E-Mail an alle Mitarbeiter des Unternehmens. Ich forderte sie auf, sich das Video anzusehen, und wies sie darauf hin, dass ich die Frage völlig falsch beantwortet hatte....  In gewisser Weise bin ich froh, dass ich es in einem so öffentlichen Forum vermasselt habe."

Haken dran!

Stärken zeigen

„Ich habe diesen Führungskräften mit hohem Potenzial gesagt, dass es mit dem Jammern vorbei ist, wenn man erst einmal Vizepräsident ist, ein Partner in diesem Unternehmen. Ihr könnt nicht sagen, dass der Kaffee hier schlecht ist, dass es nicht genug gute Leute gibt oder dass ich den Bonus nicht bekommen habe. Um in diesem Unternehmen eine Führungsposition einzunehmen, muss man die Rosenblätter in einem Feld voller Scheiße finden."  

Haken dran!

Andere anerkennen

Nadella: "Ich hatte eine sehr gute Vorstellung davon, wo wir hinwollten, aber ich erkannte, dass meine eigentliche Aufgabe darin bestand, die STB-Führungskräfte zu motivieren, mit mir dorthin zu gehen, und ihren Stolz zu wecken. Ich wollte auf ihrem institutionellen Wissen aufbauen, und so machte ich mich zuerst daran, von dem Team zu lernen, das ich führen sollte, und mir hoffentlich den Respekt des Teams zu verdienen.“  

In einem Interview wurde jemand zitiert, der Nadella bei den ersten Meetings beobachten konnte. Diese Person war am meisten davon beeindruckt, was Nadella nicht getan hat. "Es wäre so einfach gewesen, die vorherige Leitung in die Pfanne zu hauen".

Haken dran!

Immer lernbereit und offen

In einem Artikel wird beschrieben: "Er tat eine Reihe von Dingen, die ganz und gar nicht Microsoft-like waren. Er sprach z.B. mit Start-ups, um herauszufinden, warum sie nicht Microsoft benutzten."

In seiner Autobiographie beschreibt er zudem, wie er zum wichtigen Jahresretreat die CEOs aquirierter Unternehmen einlud. "Diese neuen Microsoft-Führungskräfte waren missions-orientiert, innovativ und in der Welt von "Mobile-first" und "Cloud-first" geboren. Ich wusste, dass wir von ihrer frischen, externen Perspektive lernen konnten".

Auch wenn viele der Topführungskräfte erst nicht damit einverstanden waren, weil die Neuen hierarchisch nicht dazugehörten.

Dann lud er gar noch Kunden dazu! Und gewährte allen (auch sich selber) eine großartige Lernerfahrung.

Haken dran!

Das größere Ganze

 „Ich denke gerne, dass das C in CEO für Kultur steht. Der CEO ist der Kurator der Kultur eines Unternehmens".

Haken dran!

Zusammengefasst

 Auch wenn man natürlich von außen eine Führungskraft nicht leicht beurteilen kann, scheint Nadella demutsvoll UND erfolgreich zu sein.

In einem Vanity Fair Artikel wird noch dazu geschwärmt: „Nadella ist trotz seiner langen Karriere bei Microsoft - und seiner Ähnlichkeiten mit Gates - in fundamentaler Hinsicht ein Bruch mit der Vergangenheit. Er hat sein Führungsteam  "Gewaltfreie Kommunikation" lesen lassen. Er ist ein aufrichtig netter Mensch mit einem breiten Lächeln, das man nicht vortäuschen kann. Er wird von den Menschen gemocht, die für ihn gearbeitet haben, von seinen Kollegen und von denen, die über ihm standen. "Jeder mag Satya", sagt ein ehemaliger Microsoft-Manager. "Man kann Satya nicht ablehnen. Bill liebt ihn. Steve liebt ihn. Satya ist eindeutig ein moralisch guter Mensch." "Man möchte sich hinter ihn stellen", sagt Greg Sullivan, der Leiter der Windows Phone-Abteilung.“

Da sieht man es mal wieder: Demut ist mächtig!